Das Leben der 46-jährigen Momo Christen ist geprägt von Trennungen. Noch bevor sie Wurzeln schlagen kann, zieht sie das Leben jedes Mal weiter. Auf regelmässige Heimaufenthalte als Kind folgen Aufenthalte in der Psychiatrie als Erwachsene. Mit ihrer Autobiografie «Sprung ins Leben» möchte sie Hoffnung machen. Hoffnung, dass es eben keine «hoffnungslosen Fälle» gibt.
Die Autorin schreibt über Freundschaft und Liebe. Über ihre Beziehung zu den Eltern, zu Geschwistern, Grosseltern und Freunden, zu Tieren, zu einem Partner, zu Pflegeeltern, Lehrern und weiteren Bezugspersonen. Über den Wunsch, verstanden, gesehen und akzeptiert zu werden. Sie findet die Liebe, muss sie aber schweren Herzens wieder gehen lassen. In ihrem Buch beschreibt sie, wie sie die Liebe zu sich selbst sowie Akzeptanz und Verständnis für ihre eigene Person gefunden hat und was ihr Leben wieder lebenswert gemacht hat.
Heute führt Christen in Bern ein «fast normales Leben», wie sie sagt. Die gelernte Pflegeassistentin und Kindergärtnerin arbeitet als «Expertin durch Erfahrung». Mit ihrem Werk «Sprung ins Leben» veröffentlicht sie ihre Lebensgeschichte. Eine Geschichte, mit der sie Mut machen will, die Hoffnung nie zu verlieren. Denn trotz schmerzlicher Erfahrungen hat sie sich immer wieder aufgefangen und sagt: «Umfallen ist menschlich; aufstehen anstrengend, aber dringend notwendig.»
Ich will ein Buch schreiben! - Dieser Gedanke oder Wunsch ist bestimmt schon vielen durch den Kopf gegangen. Auch ich gehöre dazu, denn schon viele Male dachte ich daran, mir meine Geschichte von der Seele zu schreiben. Aber sobald ich mich dann an die Arbeit machte, fragte ich mich «Wozu?» oder «Für wen? Und vor allem wie?».
Das Wozu ist für mich die am leichtesten zu beantwortende Frage. Am Anfang war es nur, um mir - wie gesagt - meine Geschichte von der Seele zu schreiben. Schnell kam hinzu, dass ich merkte: Wenn ich schreibe (was ich enorm gerne mache), bekommen meine Tage als Invalidenrentnerin plötzlich einen Sinn. Und zum Schluss auch deshalb, weil ich davon überzeugt bin, dass andere aus meinen Fehlern lernen können oder durch das Lesen meiner Geschichte sogar den Mut bekommen, ihr Leben wieder gerne zu leben. Ich möchte aber auch Fragen aufwerfen, Gefühle auslösen und zeigen, dass es keine «hoffnungslosen Fälle» gibt. Es ist nämlich so, dass ich ein solcher «Fall» war und deshalb kann ich anhand meiner Geschichte beweisen, dass immer Hoffnung bestehen darf, soll und muss!
Im Buch «Sprung ins Leben - Meine Geschichte» beschreibt die 46-jährige Momo Christen aus Bern ihr Leben, das geprägt war von Trennungen, Drogen und Psychiatrie.