Zur großen Überraschung vieler Beobachter gewann die Hamas im Jahr 2006 die Wahlen zur Palästinensischen Nationalbehörde. Die im Westen lediglich als "Terrororganisation" geltende Hamas ist seitdem somit demokratisch gewählte politische Partei und ein wichtiger Machtfaktor im israelisch-palästinensischen Konflikt.
Das Buch von Khaled Hroub ist die erste für ein breites Publikum bestimmte Darstellung dieser umstrittenen politischen Organisation. Es enthält die Fakten, die in der alltäglichen Berichterstattung häufig fehlen.
In einer informativen Frage-Antwort-Form behandelt der Autor alle die Hamas betreffenden wichtigen Aspekte: ihre Geschichte und religiösen Überzeugungen, ihre politische Programatik, Strategie und Organisationsstruktur, ihr weitreichendes soziales Engagement, ihre Stellung gegenüber den anderen palästinensischen Organisationen, die kritische Frage der Selbstmordattentate (die für viele fast synonym für die Hamas stehen), ihre Haltung zum Staat Israel sowie die Frage, ob mit der Hamas ein Frieden zwischen Israel und den Palästinensern möglich ist.
Dabei wird deutlich, wie sehr die militante Organisation durch die israelische Unterdrückung der Palästinenser und das Scheitern des 1993 initiierten "Osloer Friedenprozesses" immer mehr an Bedeutung gewann.
Der heutige Einfluss der Hamas in Palästina führt den Autor zu dem Schluss, dass der Westen sich ernsthafter mit dieser Organisation auseinandersetzen muss, wenn ein Frieden verwirklicht werden soll. Hroubs Buch liefert somit einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der aktuellen Situation im Nahostkonflikt. Diesen betrachtet der Autor hierbei im Unterschied zur Hamas jedoch aus einer strikt weltlichen Perspektive.